Einleitung

Lass uns zu Beginn genauer betrachten, was genau unter Karrierezielen zu verstehen ist. Karriereziele sind die Ziele, die man im beruflichen Leben erreichen möchte, das ist klar. Hast du sie aber auch schon versucht in kurz-, mittel- oder langfristig zu unterteilen? Deine Ziele können verschiedene Aspekte der Karriere abzielen, wie z.B. Gehaltserhöhungen, Beförderungen oder das Erreichen eines bestimmten Karriereniveaus. Karriereziele können auch persönlicher Natur sein, wie z.B. eine bessere Work-Life-Balance oder die Möglichkeit, sich in einem bestimmten Bereich zu spezialisieren.

Karriereziele zu haben und sie aktiv zu verfolgen ist wichtig, da sie ein Ziel und eine Richtung für die eigene Karriere geben. Ohne klare Ziele wird es dir schwerfallen, motiviert und fokussiert zu bleiben und du wirst nur langsam Fortschritte erzielen. Daher zeige ich dir in diesem Artikel, wie du deine Karriereziele festlegst und erreichst und außerdem, welche Hindernisse auf dem Weg dorthin auftreten können, damit du schon bald mehr Zufriedenheit in deinem Job erlebst.

Wie du deine Karriereziele festlegst

Bevor du mit der Umsetzung deiner Karriereziele beginnst, solltest du sie sorgfältig definieren. Denn wenn du dir selbst nicht im Klaren darüber bist, wo du eigentlich hinmöchtest, dann wirst du auch Schwierigkeiten mit den nächsten Schritten haben. Deshalb denke zuerst darüber nach, was du eigentlich erreichen willst. Keine Sorge, die Ziele müssen nicht gleich am Anfang perfekt formuliert sein. Wenn dir nach ein paar Wochen oder Monaten auffällt, dass du dein Ziel anpassen möchtest, dann kannst du wieder an dieser Stelle einsteigen. Hier sind einige Schritte, um dir klare, spezifische und erreichbare Ziele zu setzen:

Reflexion und Selbsteinschätzung

Reflektiere dich selbst und denke über deine Stärken, Schwächen, Interessen und Werte nach. Frage dich, was du in deinem Leben und deiner Karriere erreichen möchtest, und welche Schritte erforderlich sind, um dorthin zu gelangen. Was hat dir in der Vergangenheit besonders Freude bereitet, welche Tätigkeiten fandest du dagegen eher lästig? Rufe dir auch in Erinnerung, wie andere über dich sprechen, oder fordere direkt ein paar Menschen auf, dir eine Rückmeldung zu deinen Stärken zu geben. Das funktioniert recht gut mit Kolleginnen und Kollegen, insbesondere, wenn diese etwas erfahrener als du sind.

Außerdem findest du auch gute und kostenlose psychologische Tests im Internet, so zum Beispiel das Values in Action – Inventory of Strength oder kurz VIA-IS, oder den Persönlichkeitsfragebogen zu den Big Five Traits (B5T) hier auf meiner Seite. In nur 10 Minuten erhältst du so eine wissenschaftlich abgesicherte Aussage zu deinen individuellen Merkmalen.

SMART-Ziele setzen

Eine bewährte Methode, um Karriereziele zu definieren, ist die Verwendung von SMART-Zielen. SMART ist ein Akronym und steht für spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden. Formuliere deine Ziele also klar und präzise und außerdem so, dass du deinen Fortschritt messen kannst. Setze dir erreichbare und realistische Ziele und wenn es mehrere sind, sollten sie auch für deine Karriere relevant sein. Eine bestimmte Frist sorgt dafür, dass du dich auch wirklich anstrengst und am Stichtag gut nachverfolgen kannst, was gut lief und was du beim nächsten SMARTen Ziel besser machen möchtest.

Wie sieht das nun genau aus? Den Wunsch, eines Tages ein eigenes Team anzuleiten und selbst über manche Strategie entscheiden zu dürfen, solltest du erst noch so umformulieren, dass es den SMARTen Kriterien entspricht. Frage dich also, wie viele Menschen in deiner Personalverantwortung stünden, damit es für dich als Team zählt. Jetzt ist es schon spezifischer und messbar. Wie stehen die Chancen für dich bei deinem jetzigen Arbeitgeber entsprechend befördert zu werden und kannst du die dafür nötige Qualifikation vorweisen? Nun setze dir selbst noch einen realistischen Zeitrahmen, wie beispielsweise in drei Jahren. Das Ziel lautet also nach der Reformulierung: Ich leite in drei Jahren ein Team von wenigstens drei Mitarbeitenden und bin dafür auch bereit das Unternehmen zu wechseln.

Die Bedeutung von Kurz-, Mittel- und Langfristzielen

Bei der Formulierung eines SMART-Zieles hast du gesehen, dass du dir einen zeitlichen Rahmen geben solltest. Du kannst dein Karriereziele auch weiter aufteilen in Kurz-, Mittel- und Langfristziele. Kurzfristige Ziele sind solche, die in den nächsten Monaten erreicht werden können, während mittelfristige Ziele in ein bis drei Jahren und Langfristige Ziele in drei bis fünf Jahren oder mehr liegen können. Indem du deine Ziele in diese Kategorien unterteilst, kannst du deinen Fortschritt besser verfolgen und sicherstellen, dass du auf dem richtigen Weg bist, um deine langfristigen Ziele zu erreichen.

Wenn du dabei siehst, dass du vor allem mittel- und langfristige Ziele formuliert hast, dann empfehle ich dir auch die Stufen zu diesem übergeordneten Ziel auszuformulieren, es also in kleinere Teilziele aufzubrechen. Dazu mehr im nächsten Abschnitt, wo du erfährst, wie du in die Umsetzung kommst.

Wie du deine Karriereziele erreicht

Hast du deine Ziele festgelegt wird es nun Zeit die ersten Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen. Dafür gibt es ein paar bewährte Techniken, von denen ich dir einige hier zeigen möchte. Auf meinem YouTube-Kanal gibt es außerdem ein Video, dass sich dem Thema Ziele erreichen aus der Perspektive der Neujahrsvorsätze nähert. Schau es dir doch gerne einmal an!

Entwickle einen Plan

Es ist unerlässlich einen Plan zu erstellen, um deine Karriereziele zu erreichen. Es wird dir helfen deine Ziele in kleinere, realistischere Schritte aufzuteilen. Du wirst es schon ahnen, alle diese Teilziele kannst und solltest du auch nach den SMARTen Kriterien formulieren. Probiere es einmal aus und du wirst den Unterschied bemerken. So gewinnst du einen klaren Überblick darüber, welche Etappen dich zu deinem Ziel führen.

Stelle dir dafür Fragen wie: Welche konkreten Schritte muss ich unternehmen, um an mein Ziel zu gelangen? Was wird davon der erste Schritt sein? Wann habe ich als nächstes Zeit und greife es an? Wer kann mich dabei unterstützen oder wo finde ich Menschen, die mir helfen könnten?

An dieser Stelle empfehle ich dir gerne noch ein weiteres Tool aus dem Projektmanagement, nämlich das Gantt-Chart. Die verschiedenen Teilziele werden dazu auf einer Zeitachse eingetragen, sodass du schnell erkennen kannst, wann du welche Aufgabe beginnst, planmäßig beendest, wie lange sie demnach dauern wird, und welche anderen Aufgaben aufeinander aufbauen. Du erkennst so auch schnell, wenn du aus deinem Zeitplan gerätst und kannst dementsprechend darauf reagieren. Das Gantt-Chart ist zwar etwas technisch, aber nicht umsonst ein Klassiker gerade bei schwierigen Aufgaben.

Sei proaktiv

Gelegentlich hört man von Menschen, die ganz unverhofft zu großem Reichtum gelangen, oder solchen, denen scheinbar spielend alles gelingt. Wenngleich ich selbst nur allzu gerne an diese Legenden glauben würde ist es für den absolut überwiegenden Teil der Menschheit harte Arbeit die eigenen Ziele zu erreichen. Darin liegt eine große Chance für uns alle, denn du kannst durch proaktives Handeln dein Schicksal selbst bestimmen. Sei bereit, Initiative zu ergreifen und Herausforderungen anzunehmen, um voranzukommen.

Hast du beispielsweise in deiner aktuellen Position keine Möglichkeit, um neue Fähigkeiten zu erlernen oder deine Kenntnisse zu erweitern, dann suche nach externen Möglichkeiten. Wenn du dir Hilfe von anderen Menschen wünschst, dann sprich sie an. Wenn du niemanden kennst, der dir helfen könnte, dann bittest du um Kontakte, die das könnten. Eine Schlüsselstellung nehmen dabei Mentor:innen ein.

Nutze die Unterstützung von Mentoren und Netzwerken

Mentorinnen und Mentoren sowie Netzwerke bieten dir wertvolle Unterstützung und Ratschläge, wenn es darum geht, deine Karriereziele zu erreichen. Suche nach Menschen, die bereits in deiner gewünschten Branche oder Position tätig sind, und bitte sie um ein Interview. Frage sie, wie sie es geschafft haben heute da zu stehen, wo sie sind, und welche Tipps sie dir geben können. Du wärst überrascht, wie viele fremde Menschen gerne ohne Gegenleistung ein paar Fragen beantworten, wenn sie damit jemandem helfen können. Schließe dich gegebenenfalls auch professionellen Netzwerken wie Linkedin an oder besuche Konferenzen und Branchenveranstaltungen, um deine Kontakte zu erweitern.

Seid ihr euch sympathisch wird aus deinem neuen Kontakt dein Mentor oder deine Mentorin. Sie geben dir wertvolle Einblicke in die Branche und helfen dir dabei, Hindernisse zu überwinden, zum Beispiel durch neue Ideen, altbewährte Praxis oder einen weiteren hilfreichen Kontakt. Unterschätze nicht die Stärke eines guten Netzwerkes und sei immer bereit neue Menschen kennenzulernen, denn so entstehen mit der Zeit sehr mächtige Potenziale. Fange deshalb besser zu früh als zu spät damit an, dir Menschen zu suchen, die dich unterstützen können.

Verfolge deine Fortschritte

Manche Menschen starten in ihre Aufgaben mit großem Elan an, steuern im weiteren Verlauf aber auch dann nicht nach, wenn das ursprünglich anvisierte Ziel nicht mehr zu erreichen ist. Du kannst das besser machen, indem du deinen Plan als Leitfaden nutzt und regelmäßig überprüfst, ob du noch auf Kurs bist. Das bedeutet ganz konkret nach einem festgelegten Intervall nachzusehen, was du unternommen hast, und wie viel näher du deinem Ziel dadurch gekommen bist. Wenn du jetzt merkst, dass du von deinem Plan abweichst, dann überdenke deine Strategie und passe den Plan an.

Ein Tagebuch zu führen ist eine hervorragende Möglichkeit deine Fortschritte zu verfolgen und kann einfach zu einer Gewohnheit antrainiert werden. Oder benutze deinen Kalender, um deine Meilensteine und Erfolge festzuhalten und Aktivitäten darin zu dokumentieren. Deine Erfolge, auch die kleinen, darfst du gerne feiern, um deine Motivation aufrechtzuerhalten. Falls du dennoch mal eine Durststrecke überwinden musst, lies einfach weiter, denn im nächsten Absatz bereite ich dich auf einige häufige Hindernisse vor.

Hindernisse bei der Erreichung von Karrierezielen

Während du also auf deinem Weg zur Erreichung deiner Karriereziele Fortschritte machst, wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf Hindernisse stoßen. Diese Hindernisse zu erkennen und Strategien zur Überwindung zu entwickeln, am besten noch bevor du die Auswirkungen spürst, ist sehr wichtig und sollte nicht von dir vernachlässigt werden. Hier sind einige der häufigsten Hindernisse bei der Erreichung von Karrierezielen.

Mangelnde Motivation

Das deine Motivation während deiner Karriere-Reise von Zeit zu Zeit schwankt ist ganz normal. Möglicherweise bist du frustriert oder ausgelaugt und hast Schwierigkeiten, dich auf deine Ziele zu konzentrieren. Du kannst deine Motivation wiederbeleben, indem du dich an deine Karriereziele erinnerst und dich auf deine bisherigen Erfolge konzentrieren. Das wirkt besonders dann, wenn du den Eindruck hast, dass das Ziel noch sehr weit weg ist.

Neue Inspiration bekommst du außerdem durch von Büchern, Podcasts oder Videos von Karriere-Experten. Aber gerate nicht in die Gedankenfalle des sozialen Vergleichs, indem du dir nur anschaust, wie viel weiter als du jemand anderes bereits ist, sondern sieh das als Beweis, dass es möglich ist deine Ziele zu erreichen, wenn du dich nur genug anstrengst.

Fehlende Fähigkeiten oder Erfahrung

Erfordert dein Ziel eine bestimmte Fähigkeit oder Erfahrung? Bei einer gründlichen Planung entdeckst du Stolpersteine wie diesen rechtzeitig und kannst das Ziel oder die Strategie anpassen. Häufig nachgefragte Vorerfahrungen schwanken zwischen den Branchen, was ebenfalls dafür spricht sich bei einem Mentor oder Mentorin aufklären zu lassen. Einmal identifiziert kannst du dies durch Kurse, Schulungen oder vielleicht sogar über Bücher erreichen. Lege dir ein realistisches Zeitfenster für den Erwerb der benötigten Fähigkeit oder Erfahrung fest und behalte den Fortschritt im Blick.

Unvorhergesehene Ereignisse und Veränderungen

Manchmal können unvorhergesehene Ereignisse und Veränderungen, wie zum Beispiel eine schwere Krankheit oder eine Änderung der familiären Verpflichtungen, deine Karriereziele beeinträchtigen. Wirst du davon getroffen, dann bleibe flexibel und passe dich den sich veränderten Umstände an. Weil sich auch deine Umwelt ständig verändert, solltest du immer wieder prüfen, ob dein übergeordnetes Ziel noch erreichbar ist. Oder wie du nachsteuern kannst.

Unvorhergesehene Ereignisse kannst du bis zu einem gewissen Grad sogar in deine Planung einbeziehen. Wenn du deine Strategie festlegst, kannst du ein paar häufig auftretende Risiken antizipieren und auch bereits Gegenmaßnahmen überlegen. Kommt es zu einer Abweichung hast du den Plan B bereits in der Schublade und gerätst erst gar nicht ins Schwanken.

Schlussfolgerung und Fazit

In diesem Artikel habe ich dir gezeigt, wie du deine Karriereziele festlegst und erreichst. Du hast gelesen, wie wichtig es ist, Karriereziele zu haben, wie diese als SMART-Ziele formuliert werden und wie du dich auf Kurz-, Mittel- und Langfristziele konzentrierst. Ich habe auch diskutiert, wie du einen Plan entwickelst, proaktiv handelst, die Unterstützung von Mentorinnen und Mentoren und Netzwerken nutzt und Fortschritte verfolgst.

Karriereziele festzulegen und zu erreichen ist eine sehr lohnende Erfahrung. Es hilft dir dich selbst besser kennenzulernen, deine Fähigkeiten zu verbessern und dein Potenzial auszuschöpfen. So konzentrierst du dich auf eine klar definierte Richtung in deiner Karriere und steigerst deine Chancen auf beruflichen Erfolg.

Während der Weg zu deinen Karrierezielen oft Hindernisse und Herausforderungen mit sich bringt, ist es wichtig, durchzuhalten und hartnäckig zu bleiben. Mit den richtigen Fähigkeiten, Einstellungen und Unterstützung kannst du diese Hindernisse überwinden und deine Ziele erreichen.

Du wünschst dir bei den hier vorgestellten Schritten Unterstützung? Als psychologischer Berater helfe ich Young Professionals dabei sicherer in ihrer beruflichen Rolle zu werden, ohne die Individualität aufzugeben. In einem kostenlosen Erstgespräch prüfen wir beide, ob und was ich für dich tun kann.